Winterpoem 20/21 2y3a4d

ebook ∣ Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2023 1i1k4m

By Maria Stepanova 1j1o4i

cover image of Winterpoem 20/21

Sign up to save your library 5l2o7

With an OverDrive , you can save your favorite libraries for at-a-glance information about availability. Find out more about OverDrive s.

   Not today

Find this title in Libby, the library reading app by OverDrive.

 Libby on the App Store  Libby on Google Play

Search for a digital library with this title m6631

Title found at these libraries: 216v3v

Library Name Distance
Loading...

Der Ausbruch der Covid-Pandemie setzte im März 2020 einem Aufenthalt Maria Stepanovas im britischen Cambridge ein Ende. Zurück in Russland, verbrachte sie die folgenden Monate in einem Zustand der Erstarrung – die Welt hatte sich vor ihr zurückgezogen, die Zeit war »ertaubt«. Als sie aus diesem Zustand auftauchte, begann sie Ovid zu lesen. Motive fanden zueinander, die lange in ihr gewartet hatten. Wie schon in Der Körper kehrt wieder verwandelt sie historische und aktuelle Kataklysmen in ein ungemein feingliedriges, bewegliches Gebilde aus Rhythmen und Stimmen.

Das Poem, das in einer rauschhaften poetischen Inspiration entstand, spricht vom Winter und vom Krieg, von Verbannung und Exil, von sozialer Isolation und existentieller Verlassenheit. Stepanova findet grandiose Bilder für das Verstummen: wenn etwa Worte, die wir einander zurufen, in der Luft gefrieren und unser Gegenüber nicht mehr erreichen. Das Werk verwebt Liebesbriefe und Reiseberichte, chinesische Verse und dänische Märchen in eine vielstimmige Beschwörung der gefrorenen und langsam auftauenden Zeit.
Winterpoem 20/21